Bibliographie

Die hier aufgeführte Bibliographie besteht aus zwei Teilen. Zunächst finden Sie, falls Sie sich noch nicht so umfassend mit Niccolo Machiavelli beschäftigt haben, Buchtipps, wie man beginnen könnte, sich dem Werk zu nähern. Diese Empfehlungen können Sie bei Amazon bestellen. Unten folgt eine bibliographische Liste, wobei sich hinter den angegebenen Büchern kurze erläuternde Kommentare finden.

Dirk Hoeges: Niccolo Machiavelli Die Macht und der Schein.

Der Übersetzung der Herrschernovelle über Castruccio Castracani folgt nun die herausragende Studie des Professors für Romanistik, Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Hannover über Machiavelli.

Die Geschichte Machiavellis ist die seiner Entstellung. Die Ausbeutungen seines Werkes waren nur zu haben um den Preis einer seinen Reichtum verengenden Deutung. Dirk Hoeges entwirft hier ein neues Bild Machiavellis, das ihn als bedeutenden Schriftsteller der Renaissance würdigt und zugleich seine erstaunliche Modernität zeigt.Machiavellis "Principe", 1532 erschienen, ist neben der Bibel eines der meistverbreiteten Bücher der Weltliteratur. Weite Verbreitung ist indessen keine Garantie für eine angemessene Rezeption: Immer wieder hat das Buch politischen Ideologien dienen müssen, immer wieder haben solche ausbeutenden Deutungen den Blick auf den Reichtum des Machiavellischen Werks verstellt. Machiavelli war über 15 Jahre lang einer der wichtigsten Politiker im Dienst von Florenz und kannte in Theorie und Praxis das Wesen moderner Macht. Nach der Rückkehr der Medici im Jahre 1512 muss er die politische Bühne verlassen. Der Verlust seiner Ämter treibt nun die mannigfachen Fähigkeiten Machiavellis in einer Weise hervor, die ihn zu einem der bedeutendsten Autoren der italienischen Renaissance machen. Er ist nur durch sein Gesamtwerk zu verstehen, ist mehr als nur ein Theoretiker der Politik. Die freilich analysiert er mit einem Blick für das Neue auf unvergleichliche Weise. In einer Welt ohne Gott, ohne Transzendenz, ist Macht nur auf sich gestellt. Sie ist nur zu erobern und zu bewahren, wenn die verschiedenen und ständig wechselnden Phantasien des Publikums bedient und befriedigt werden. Dem Blick des Publikums ausgesetzt, gerät die Macht unter die Vielzahl der Perspektiven. "Der Fürst" muss allen alles scheinen, aber nichts mehr sein. Aber um diese Macht zu vermitteln, braucht der moderne Herrscher die Medien. Sie übernehmen die Arbeit am Schein der Macht. Politik ohne Ästhetik der Macht ist nicht mehr zu denken.

 

Ein phantastisches Buch, das zwar nicht ganz günstig ist, aber ein Muss ist für jeden Machiavelli-Forscher und Liebhaber.